Unterirdischer Umweltschutz: Sichere Abwasserkanäle für Bensheim, Biblis, Einhausen, Groß-Rohrheim und Lautertal
Abwasserkanäle müssen standsicher, betriebssicher und dicht sein. Durch die hessische Eigenkontrollverordnung ist der KMB verpflichtet seine Kanäle in regelmäßigen Abständen zu untersuchen. Danach werden die Haltungen und Schächte nach dem technischen Regelwerk beurteilt und ausgewertet. Im Rahmen der Auswertung werden die Kanäle in Schadensklassen eingeteilt und entsprechend priorisiert. Dabei wird auch geprüft, ob die Kanäle noch ausreichend hydraulisch dimensioniert sind.
Sichtung, Auswertung, Planung und Bauüberwachung werden komplett durch zwei zertifizierte Kanalsanierungsberater des KMB abgewickelt. Der KMB bietet den Bürgern so einen Service aus „einer Hand“.
Die Sanierung der Kanäle ist wichtig, da kein Abwasser in den Boden und das Grundwasser gelangen darf. Außerdem soll auch kein Grundwasser in den Kanal gelangen, da dies die Abwasserreinigung in den Kläranlagen unnötig belastet und Energie kostet.
Wenn der Abwasserkanal aufgrund seines Durchmessers ausreichend leistungsfähig ist und genug Abwasser ableiten kann, versucht der KMB, die Sanierungsarbeiten in geschlossener Bauweise auszuführen zu lassen. Die Renovierung erfolgt durch das sog. Schlauchlinerverfahren. Hier wird ein mit Kunstharz getränkter Glasfaserschlauch in den alten Kanal eingezogen, mittels Luftdruck aufgestellt und im Anschluss durch UV-Licht ausgehärtet. So entsteht ein neues Kunststoffrohr im alten Kanal.
Die Anschlüsse sind für die kurze Zeit der Arbeiten – meist nur wenige Stunden - verschlossen. Deshalb werden die Anwohner gebeten, in dieser Zeit den Abwasseranfall auf ein Minimum zu beschränken. Es sollte an diesem Tag beispielsweise keine Wäsche gewaschen oder ein Bad genommen werden. Die Information der Anwohner in den jeweils betroffenen Straßen erfolgt rechtzeitig vor Beginn der Maßnahme durch ein Infoschreiben. Nach Abschluss der Arbeiten werden die Anschlüsse durch einen Roboter oder im begehbaren Bereich händisch wieder geöffnet und abgedichtet.
Das Verfahren benötigt mehrere Arbeitsschritte, die aus technischen Gründen nicht am selben Tag durchgeführt werden können. An den meisten Arbeitsstellen werden daher an mehreren Tagen Fahrzeuge zur Kanalsanierung anzutreffen sein.
Die Arbeitseinsätze beschränken sich auf den Bereich um die Kanalschächte. Der KMB bittet daher, die Kanaldeckel in den betroffenen Straßen freizuhalten und die gegebenenfalls aufgestellten temporären Halteverbote zu beachten, damit die geplanten Arbeitsabläufe reibungslos durchgeführt werden können.
Geplant ist es mit den Arbeiten im Lautertal zu beginnen und dann in Einhausen, Biblis sowie in Groß-Rohrheim fortzufahren. Abschließend sollen die Arbeiten in Bensheim ausgeführt werden.
Der Sanierungszeitraum wird bis Dezember 2024 andauern. Es werden ca. 7,2 km Schlauchliner in 180 Haltungen verbaut. Zudem werden 152 Haltungen repariert. Die Lebensdauer des sanierten Kanalnetzes wird durch das Schlauchlinerverfahren um ca. 50 Jahre verlängert.
Durch die Sanierungsmaßnahmen kommen keine Kosten auf die Bürger zu, da der Erhalt des Abwassernetzes über die Abwassergebühren finanziert wird.
Für Rückfragen und Anregungen stehen Ihnen die beiden zertifizierten Kanalsanierungsberater des KMB - Herr Wolfgang Wondrak (06251/1096-33) und Herr Stefan Schultheis (06251/1096-39) - gerne zur Verfügung.